Giuseppe Tartini, 1692 bis 1770, schrieb über 300 Instrumentalwerke. Er wurde in Piran auf Istrien geboren, erhielt dort seine Anfangsausbildung und immatrikulierte sich 1708 in Padua, das er sich nach seiner frühen Heirat als Mittelpunkte seines Wirkens wählte und wo er auch starb. Padua unterhielt als berühmter Wallfahrtsort eines der besten Orchester. Tartini wurde als außergewöhnlicher Violinvirtuose berühmt und gründete in Padua eine Geigenschule, die als „Tartini-Schule“ über 40 Jahre lang aus ganz Europa die hoffnungsvollsten Schüler an sich zog. Leopold Mozart führte in seiner bekannt gewordenen Violin-Schule zahlreiche Beispiele von Tartini an. Bis heute ist er der Kunstwelt als Meister auf seinem Instrument im Gedächtnis, der die Spieltechnik auf sein eminentes Können und durch die Qualität seiner Kompositionen enorm erweitert hat; am bekanntesten ist seine „Teufelstrillersonate“. Von seinen 135 Violinkonzerten wurde hier ein vor 1742 entstandenes Konzert in E-Dur für Orgel und Trompete nach D-Dur transponiert. Ablesbar ist hier sehr schön die stilistische Zwischenstellung, die einen ganz eigenen Reiz ausübt: Die beiden Ecksätze in raschem Tempo, mit stetigem Puls und kleinteiliger Melodik, die sorgfältig ausgearbeitet wird, weisen auf die Tonsprache des Barock. Das Allegro wird mit einem strahlenden Fanfarenmotiv der Trompete mit dem typischen Quartintervall eröffnet, das Material des Allegro assai wird ebenfalls aus dem Dreiklang gewonnen und mit drängender Motorik verarbeitet. Das Andante trägt in seinem klaren Aufbau und seiner innigen Stimmung Züge der kommenden Frühklassik.